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Raumplanung. Lebensräume – in die Zukunft gedacht
Nachhaltiges Planen und Bauen

Geeignet für SchülerInnen ab der 8. Schulstufe

Wolfgang Richter (Lehrer)
Hubert Fölsche (Raumplaner)
Sabine Pinterits, Josef Reithofer Magistrat, Salzburg, Raumplanung
Franz Seidl, Architekt

1. Konzept • 2. Ziele • 3. Überlegungen zum Thema • 4. Module für den Unterricht

 1. Konzept

Für die  Sommerakademie Obertrum  2008  für hochbegabte und besonders interessierte SchülerInnen (www.phsalzburg.at/ahs  Rubrik Aktuelles, Sommerakademie) konzipierte at-s einen Workshop für SchülerInnen der Oberstufe zum Thema Raumplanung.
Zusammen mit dem Raumplaner für Obertrum, Architekt Hubert Fölsche, DI  Sabine Pinterits und Mag Josef Reithofer vom Magistrat Salzburg, Abt. Raumplanung und Arch. DI Franz Seidl wurde ein Konzept entwickelt, das in einer Verbindung von Information, Reflexion und praktischer Arbeit das komplexe Thema Raumplanung exemplarisch behandelt.

Es umfasst folgende Bereiche:

  • Historischer Überblick über die Entwicklung der Siedlungsstruktur von Obertrum.
  • Welche Faktoren bestimmen Wohnqualität?
  • Lokalaugenschein / Ortsrundgang / Besichtigung des zu bebauenden Grundstücks und seiner Besonderheiten.
  • Faktoren für nachhaltiges Bauen.
  • Entwicklung von Konzepten für eine Bebauung.
  • Bau eines Modells des Grundstücks.
  • Modellbau.
  • Dokumentation und Präsentation

Die Erfahrungen aus diesem Workshop bildeten die Grundlage für das folgende überarbeitete Modell zum Thema Raumplanung. Die Bildbeispiele stammen aus dem Workshop.

2. Ziele

  • Analyse  der Ortsbildstruktur und ihrer historischen Entwicklung.
  • Kennenlernen wesentlicher Faktoren für ein Bebauungskonzept / Raumentwicklungskonzept REK.
  • Erarbeiten von wichtigen Faktoren von Wohnqualität.
  • Lesen von Flächenwidmungsplänen.
  • Anwenden der Erkenntnisse auf den konkreten Bauplatz unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit (Einzelhaus – Verdichtung , GFZ / Geschossflächenzahl, Standort, Sonnenausrichtung, Erschließung, Versorgung, Infrastruktur, Material).
  • Entscheidung für ein Konzept: Einzelhaus / Verdichtetes Bauen / Funktionsmischung Wohnen- Arbeiten.
  • Erstellen eines Anforderungskatalogs für die Bebauung.
  • Entwickeln von Skizzen für eine Bebauungsstruktur.
  • Umsetzen des Plans in ein Landschaftsmodell (mit Höhenschichten).
  • Bau von maßstabsorientierten Modellen
  • Entwicklung eines Konzepts für die Landschaftsplanung (Freiflächennutzung, Wege, Vegetation, private / gemeinschaftliche Nutzung).
  • Kennenlernen und Anwenden von Regeln für die Modellfotografie.
  • Verfassen von Konzeptbeschreibungen.

3. Überlegungen zum Thema

Landschaft, gesellschaftliche, kulturelle und historische  Rahmenbedingungen haben Einfluss auf konkrete Faktoren wie Standortwahl, Infrastruktur, Materialwahl, Barrierefreiheit, Energie und stellen  wichtige Voraussetzungen für die Planung dar. Durch das Phänomen der Zersiedelung auf dem Land, der Nachverdichtung im Wohnungsbau und der Bildung von Speckgürteln an den Grenzen der Städte ist der Umgang mit der Ressource Landschaft für die Zukunft ein brisantes Thema geworden, da Bauland nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung steht.

Nachhaltiges Planen und Bauen wird in der Zukunft aber auch eine Auseinandersetzung mit der Frage der Machbarkeit sein. Nicht alles, was technisch machbar ist, entspricht auch dem Gedanken der Nachhaltigkeit.

Anhand eines konkreten Szenarios, einem Baugrund im weiteren Umfeld  der Schule, sollen in Gruppenarbeit Konzepte für eine Bebauung entwickelt und  in Modelle umgesetzt werden.

Ziel ist es, die SchülerInnen  von der Analyse über Konzepte und Modelle in die komplexe Materie der Raumplanung einzuführen, damit sie sich als Bewohner und zukünftige Bauherrn in Planungsprozesse konstruktiv einbringen können.

4. Module für den Unterricht

1. Einführung Raumordnung Wohnen Nachhaltigkeit (1 Doppelstunde)

  • Begriffsklärung: Raumordnung: planmäßige Gestaltung eines Gebiets mit  dem Ziel bestmöglicher Nutzung und Sicherung des Lebensraums im Sinn des Gemeinwohls. (Räumliches Entwicklungskonzept, Obertrum - Pdf-Datei)
  • Steuerungsinstrumente  Raumordungsgesetz (ROG), Raumentwicklungskonzept (REK) Flächenwidmungsplan, Bebauungsplan.
  • Aufzeigen der historischen Entwicklung des Ortes /Ortsteils anhand von Plänen. Aktueller Stand (Pläne bei den Gemeinden oder Internet. Für Salzburg  SAGIS: Salzburger geografisches Informationssystem) www.salzburg.gv.at/themen/se/salzburg/sagis.htm
  • Analyse der Faktoren, die zur Veränderung beigetragen haben: Wohnen/ Gewerbe/ öffentliche Bauten / Verkehr . Folgen für die Infrastruktur.

Freiraum, Siedlungs- Ortsbild, Versorgung Technisch / sozial, Verkehr.

  • Wenn ich eine Wohnung mieten/kaufen würde, welche Kriterien wären für mich wichtig? (auf Kärtchen schreiben, pro Karte nur 1 Stichwort. Karten auf Pinnwand)  nach Themen sortieren: Preis / Infrastruktur / Wohnungsqualität / soziales Umfeld / Lage Umfeld / Verkehr.

Resümee: Was macht Wohnqualität aus?

Mehr: Checkliste www.stadt-salzburg.at/nachhaltigkeit
Lit: Broschüre Checkliste für einen zukunftsweisenden Wohnbau. Zu beziehen bei: Magistrat Salzburg. Amt f. Stadtplanung. Schwarzstraße 44 5020 Salzburg

  • Was bedeutet Nachhaltigkeit beim Planen und Bauen?

Diskussionspunkte könnten sein:

  • Standort-Wohnqualität – Verkehr Verkehrsfächen
  • Freiräume
  • Gegenüberstellung Einzelhaus - Verdichtung
  • Sparsamer, „vernünftiger“ Umgang mit Ressourcen.
  • Flexibilität, die Veränderungen ohne aufwendige Umbauten erlaubt.
  • Energieeffizienz bei Heizen und Kühlen
  • Überlegen: Was schädigt die Umwelt langfristig mehr?

2. Orts(teil) - Rundgang / Begehung (1 Doppelstunde)

  • Dokumentation durch Fotos, Skizzen
  • Kennenlernen des Umfelds anhand eines Rundgangs durch den Ortsteil und Begehung des Grundstücks, das bebaut werden soll.Analyse des ausgewählten Gebietes: Struktur, Wohnqualität, Funktionen
  • Anwenden der Analysefaktoren der Einführungsstunde auf die gebaute Situation:
  • Wohnsituationen /Garten / Park Baumbestand
  • Verkehrsflächen Bewegungsfreiraum/ fußgänger- radfahrerfreundlich
  • Gewachsene Struktur? Plätze,
  • Erkennen und Beurteilen der Auswirkungen auf die gegenwärtige / zukunftige Entwicklung.
  • Beschaffenheit des Grundstücks (Gefälle, eben…)
  • Bebauung der Umgebung
  • Verkehrssituation
  • Besonderheiten, z. Bach, alter Baumbestand…

3. Konzeptentwicklung (1 Doppelstunde)

Präzisieren der Aufgabenstellung: „Wohnen – oder was sonst?“

  • Einzelnutzung / Verdichtung?
  • Anzahl der Stockwerke (Berücksichtigung Geschoßflächenzahl GFZ als Vorgabe oder nach dem Bebauungsplan)
  • Faktoren für Nachhaltigkeit
  • Mischnutzung Wohnen (generationengerecht?) /Arbeiten/ öffentliche Bauten ?
  • Erschließung, Infrastruktur (Parkplätze)
  • Flächen zur privaten / gemeinsamen Nutzung / Freiräume
  • Landschaftsgestaltung / Grünflächen / Bepflanzung
  • Strukturelle Einbindung in das bestehende Umfeld / Ortsbild
  • Entwickeln von Bebauungstrukturen für das Grundstück.
  • Alle: Kurzvorstellung von Ideen / Grobkonzepten
  • Danach:Bildung von Gruppen
  • Formulieren von Anforderungsprofilen
  • Konkretisierung der Ideen in Skizzen
  • Plenum: Vorstellung der Konzepte. Besprechung

4. Konzeptüberarbeitung/ Bau der Landschaft (1 Doppelstunde)

  • Nachjustierung der Konzepte.
  • Überprüfung auf Maßstäblichkeit anhand des Flächenwidmungsplans  M 1: 500 (1cm im Plan = 5 m)
  • Mit Transparentpapierbogen Abpausen des Grundstücks vom Flächenwidmungsplan
  • Konkretisierung in Skizzen
  • Überprüfung in ersten Arbeitsmodellen: Material: Styroporplatten 1cm stark (Plattenstärke entspricht einer Geschoßhöhe)
  • Bau der Landschaft aus Wellpappe (Mikrowelle) gegebenenfalls mit Höhenschichten (1 Kartonstärke = 0,5 m)
  • Maße vom Transparentpapierbogen abnehmen/ durchpausen
  • Verkleben der Kartonschichten mit (Heiß-) Kleber.

5. Modellbau, Landschaftsplanung (1 - 2 Doppelstunden)

  • Bau der Modelle (Ausschneiden aus Styropor. Kleben mit Leim. Vorläufiges Fixieren auf dem Landschaftsmodell mit Stecknadeln)
  • Gestaltung der Freiräume (privat / gemeinschaftlich / öffentlich) Bepflanzung

6. Dokumentation (Fotografieren, Konzept verfassen)

  • Fotografieren der Modelle.
  • Gesamt-, Teilaufnahmen, Nahaufnahmen mit Makroeinstellung (aus der Bewohner- Perspektive )
  • Damit Landschaft und Baukörper plastisch wirken, durch direkte Sonneneinstrahlung oder Lampen Schattenwurf erzeugen.
  • Konzeptbeschreibung verfassen (erstelltes Anforderungsprofil einarbeiten)
  • Wenn möglich Fotos und Texte als Powerpoint Präsentation vorbereiten.

7. Präsentation /Abschlussbesprechung

  • Plenum: Präsentation des Modells und der Fotos
  • Einschätzung nach den Kriterien der Aufgabenstellung
  • Abschließender Vergleich: Welche Projekte erfüllen Anspruch der Nachhaltigkeit am meisten?
  • Feedback (schriftlich oder mündlich)


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Schüler beim Modellbau


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Sagis: Salzburg – Obertrum



"Salzburg baut auf
Checkliste für einen zukunftsweisenden Wohnungsbau"
Stadt Salzburg, Magistrat





Rundgang durch den Ort


das Grundstück im Ort


Arbeitsplan


Planungsskizze


Planungsphase


Bau der Landschaft


Präsentation